19 getötete Radfahrende in #Hamburg in weniger als zwei Jahren - so ziemlich alles müsste anders werden, analysiert Annika Lasarzik in der #ZEIT.
"Neunzehn Tote also, in nicht ganz zwei Jahren. Eine erschreckende Bilanz, zumal für eine Metropole, die #Fahrradstadt" sein möchte. Entsprechend entschlossen, so möchte man annehmen, sind die Konsequenzen, die aus jedem einzelnen dieser Fälle gezogen wurden. Aber da täuscht man sich. […]
Nachgebessert wird bei den sogenannten Unfallschwerpunkten […] in der Regel aber erst dann, wenn bereits Menschen verunglückt sind, und nicht präventiv, wie zum Beispiel in #Kopenhagen, wo die Haltelinien für Autos und Lastwagen an stark befahrenen Kreuzungen grundsätzlich einige Meter zurückversetzt wurden. Die Zahl der tödlichen #Abbiegeunfälle sei danach sofort zurückgegangen, bestätigt die Kopenhagener Stadtverwaltung. […]
In #Paris haben Radfahrer an den meisten Ampeln generell Vorfahrt. Das schützt nicht nur vor Abbiegeunfällen, sondern wird seitens der Stadt sehr oft mit diesem Argument begründet: Für Radfahrer sei es körperlich anstrengender, anzuhalten und wieder in die Pedale zu treten, als für Autofahrer, zu bremsen und den Fuß aufs Gas zu drücken. Also erleichtert man den Radfahrern die Fahrt. Doch während Städte wie Paris und #Bologna längst mit autoarmen Vierteln und komplett autofreien Tagen experimentieren, scheint in #Hamburg schon die Verlegung einer Haltelinie höhere Mathematik zu sein, selbst dann, wenn an dieser Stelle schon jemand zu Tode gekommen ist. Muss es wirklich Jahre dauern, bis eine neue Linie gezogen wird, wie auf der Kreuzung an der Magdeburger Brücke? Oder bis eine Ampel umgeschaltet wird? Zumal Hamburg sich der Strategie der "#VisionZero" verschrieben hat, die 2021 als Leitbild der deutschlandweiten #Verkehrspolitik verankert wurde und auch im Hamburger Koalitionsvertrag festhalten ist. Demnach soll es im Straßenverkehr künftig keinen einzigen Verkehrstoten mehr geben. […] Ein wesentlicher Schritt in Richtung dieses Ziels, wenn nicht der wichtigste, wäre – nicht nur unter den Fahrradfahrern, sondern auch im Senat – das Eingeständnis: zehn Fahrradtote? Wir haben ein Problem. Und dazu bräuchte es eine Problemanalyse, in der nicht politisches Kalkül regiert, sondern Ehrlichkeit: Was läuft gut, was könnte besser laufen? Wo sind die Strukturen zu kompliziert? Warum werden gefährliche Kreuzungen erst nach einem Unfall umgebaut und nicht präventiv entschärft? In anderen Worten: So ziemlich alles müsste anders werden."
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https://www.zeit.de/2024/46/verkehrssicherheit-radfahrer-strassenverkehr-unfaelle-hamburg [€]
@bello @GermanZeroHH @SheDrivesMobility @VCDNord @ADFC_Hamburg @Kursfahrradstadt @otb @OTTENSERGESTALTEN @Sky_Mare @wilhelmsburg dokumentiert du auch die Drängeleien/Rüpeleien/ Entgleisungen von Autofahrern?
@Tausendschoen @bello @GermanZeroHH @SheDrivesMobility @VCDNord @ADFC_Hamburg @Kursfahrradstadt @otb @OTTENSERGESTALTEN @Sky_Mare @wilhelmsburg ich kann mir, liebe Bellatrixie, gut vorstellen, dass Du da Schlimmes erlebst. Hier ging es mir aber um Unfälle, wie die zu verhindern ist. Und wo ich denke, dass pauschale Zuweisung von Schuld zu kurz greifen könnte.
@bello @GermanZeroHH @SheDrivesMobility @VCDNord @ADFC_Hamburg @Kursfahrradstadt @Tausendschoen @otb @OTTENSERGESTALTEN @Sky_Mare @wilhelmsburg @berhaller
Das erlebe ich täglich anders. Wie oft Autos noch kurz bei rot rüber huschen, wenn die Fußgängerampel schon auf grün springt, kann man sich gar nicht ausdenken.