#Medien im #Vergleich: Warum in #Luxemburg anders mit #rechtsextremen Politikern umgegangen wird: >>[...] Kritik wird totgeschlagen mit immer gleichen Argumenten wie „Wir müssen die #Vielfalt und politische #Chancengleichheit wahren“ (Öffentlich-Rechtliche) und „Wir müssen ja mit allen reden“ (Stern). Müssen wir? Nur weil eine Partei demokratisch gewählt ist, heißt das nicht, dass sie #demokratische #Inhalte vertritt. „Nein, so sollten wir Medien nicht mit der #AfD umgehen“, kritisierte etwa die #Spiegel-Redakteurin Ann-Katrin Müller besagtes Stern-Interview. „Sie ist keine normale Partei, sondern eine, die in großen Teilen #rechtsextrem ist. Sie will die #Demokratie maßgeblich verändern, da haben nicht nur Parteien und Zivilgesellschaft eine Verantwortung, sondern auch wir #Medien.“
[..] Diese Verantwortung schlägt sich nieder in Form und Wirkung. Form, weil #Redaktionen frei entscheiden können, mit wem sie ein Gespräch führen und [...] und Wirkung, weil Massenmedien in #Wechselwirkung stehen mit anderen #Kanälen. Ein Interview, das clever aufgebaut ist und so die menschenfeindlichen Ideologien der Funktionär:innen, die inhaltliche Inkompetenz der Partei oder Lügen (Wissenschaftsfeindlichkeit) entblößt, ist dann nicht mehr viel Wert, wenn keine:r weiß, ob – und vor allem wie – diese Formate AfD-#Sympathisant:innen erreichen.
Auf #Social Media schrumpfen die Diskussionen auf eine #Schlagzeile zusammen. Was bei den Menschen hängen bleibt: AfD-Klimaleugner darf mit Klimaforscher diskutieren, wie etwa bei Markus Lanz im Mai 2023, als Steffen Kotré auf Mojib Latif traf. Das ist eine Form von #Legitimierung, die nur Massenmedien als traditionelle Schleusenwärter von relevanten Informationen leisten können. Die Sozialpsychologin Pia Lamberty erinnerte Anfang August 2023 im Medienpodcast Quoted daran: Menschen lesen oder schauen Beiträge nicht mehr von Anfang bis Ende. „Wir sehen #Headlines und #Teaser auf Social Media und glauben, informierter zu sein als vorher.“ Und: „Was wir immer wieder hören, glauben wir irgendwann.“ Selbst wenn es faktisch oder moralisch falsch ist.
Redaktionen befeuern diesen Mechanismus mit „#False Balance“, wenn sie etwa den Konsens von 99 Prozent der Virolog:innen oder Klimaforscher:innen wiederholt der 1-Prozent-Meinung gegenüberstellen oder rechtsextreme Ansichten von #Minderheiten zu Wort kommen lassen. #Sichtbarkeit normalisiert. Journalist:innen überschätzen sich maßlos, wenn sie glauben, die „False Balance“ im Gespräch ausbalancieren zu können. Reicht Common Sense nicht, hilft vielleicht ein Blick ins Landesmediengesetz: Rundfunkprogramme haben nicht nur die #Meinungsvielfalt, sondern die #Würde des Menschen und die demokratische #Grundordnung zu achten.
Hier tut sich ein Paradoxon auf, das der Philosoph Karl #Popper 1945 in seinem Buch Die offene Gesellschaft und ihre Feinde untersuchte: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum #Verschwinden der #Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten [...] bislang nicht ins Parlament Walloniens und Luxemburgs* geschafft haben, in Flandern dagegen zweitstärkste und in den Niederlanden stärkste Kraft sind, liegt de Jonge zufolge nicht etwa daran, dass die Menschen dort finanziell abgesicherter, gebildeter oder weniger rassistisch wären.
Tatsächlich war die Arbeitslosenrate 2020 in Wallonien doppelt so hoch wie in Flandern; die Einstellungen gegenüber Immigrant:innen unterscheiden sich kaum, so auch das Vertrauen in die Demokratie und politische Institutionen. Der Erfolg radikal rechter Parteien liegt, nach de Jonges Analyse, hauptsächlich daran, wie offen die #Gatekeeper einer Demokratie mit ihn;en umgehen. Demnach [...]<<
Quelle: https://goodimpact.eu/recherche/fokusthema/medien-rechtsruck-belgien-luxemburg
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