re:publica 2025: Zombies im Rundfunkrecht, rechtskommerzielles Tingeltangel und Governance von offen Digitalinfrastrukturen
Bei der jährlich in Berlin stattfindenden re:publica-Konferenz zur digitalen Gesellschaft werden die Bühnen nicht an Meistbietende verkauft, sondern größtenteils von ehrenamtlichen Track-Teams kuratiert. Umso größer die Ehre, dass ich auch dieses Jahr wieder Teil des Programms sein durfte.
In meinem Vortrag “Von Presseähnlichkeit zu öffentlich-rechtlicher Innovation” (Öffnet in neuem Fenster) habe ich mich vor allem mit immer noch bestehenden gesetzlichen Einschränkungen – Zombie-Regulierungen – für öffentlich-rechtliche Online-Angebote vor allem im Informations- und Nachrichtenbereich auseinandergesetzt. Während private Medienanbieter seit den 1970er Jahren für Einschränkungen öffentlich-rechtlicher Medien zum Schutz ihrer Geschäftsmodelle lobbyieren, lässt sich seither eine enorme Ausdehnung der Sphäre privat-kommerzieller Medien beobachten.
https://www.youtube.com/watch?v=SzqKpzGS8S0
Öffentlich-rechtlichen Alternativen zu den dominanten Online-Plattformen fehlen hingegen schmerzlich. Dabei gäbe es inzwischen bereits dezentrale Social-Media-Alternativen auf Basis offener Standards und Protokolle, dem sogenannten “Fediverse”. Einer der bekanntesten Dienste im Fediverse ist Mastodon, das Microblogging ähnlich wie früher Twitter anbietet und maßgeblich von einer in Deutschland angesiedelten, gemeinnützigen GmbH vorangetrieben wird. Mit deren Chief of Staff Philip Schroepel habe ich auf der re:publica ein Gespräch über die Herausforderungen gemeinnütziger Finanzierung und Organisation von offenen Infrasturkturen im Netz führen dürfen, das ebenfalls als Video verfügbar ist.
https://www.youtube.com/watch?v=URmr3HcQgFI
Schließlich habe ich dann noch gemeinsam mit Beate Bäumer, Rundfunkrätin im NDR, ein schon traditionelles Treffen von öffentlich-rechtlich Engagierten organisiert. Der Fokus lag diesmal, dem re:publica-Motto “Generation XYZ” entsprechend, auf “The Next Generation! Was anders werden muss und wie sich die Gremien jetzt verändern müssen, um fit zu werden für öffentlich-rechtliche Medien der nächsten Generation”.